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Absprungrate

Die Absprungrate gibt an, wie viele Besucher deine Website nach nur einem Seitenaufruf wieder verlassen, ohne weitere Interaktionen durchzuführen. Aber was genau ist die Absprungrate und wie kannst du sie optimieren, um deine Conversion-Rate zu steigern?

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Je nach Branche und Art der Website können die Werte stark variieren: Während Blogs eine Absprungrate von bis zu 98% aufweisen, liegt sie bei Ratgeber-Websites zwischen 40-60%. Eine hohe Absprungrate deutet oft auf Verbesserungspotenzial hin – sei es bei der Ladegeschwindigkeit, der Übereinstimmung von Werbung und Inhalt oder der mobilen Optimierung.

Was ist die Absprungrate?

Die Absprungrate ist eine entscheidende Kennzahl in der Web-Analyse, die Auskunft darüber gibt, wie effektiv eine Website ihre Besucher fesseln und zu weiteren Interaktionen animieren kann. Sie misst den prozentualen Anteil der Seitenbesuche, bei denen Nutzer die Website nach nur einer aufgerufenen Seite wieder verlassen, ohne weitere Aktionen wie Klicks, Formularübermittlungen oder Käufe zu tätigen. Eine hohe Absprungrate kann auf Schwachstellen in der User Experience, der Seitenperformance oder der Relevanz des Inhalts hindeuten und sollte Anlass für eine tiefgreifende Optimierung der betroffenen Seiten sein.

Definition der Absprungrate

In Google Analytics wird ein Absprung als eine Session gewertet, bei der nur eine einzige Anfrage an den Analytics-Server gesendet wird. Dies ist typically der Fall, wenn ein Nutzer eine einzelne Seite der Website besucht und diese dann wieder verlässt, ohne weitere Anfragen an den Analytics-Server auszulösen. Die Absprungrate errechnet sich aus dem Verhältnis der Anzahl von Single-Page-Besuchen zur Gesamtzahl aller Sessions. Sie stellt somit den prozentualen Anteil aller Sessions dar, bei denen Nutzer nur eine Seite aufriefen und dabei nur eine Anfrage an den Analytics-Server sendeten.

Unterschied zwischen Absprungrate und Ausstiegsrate

Während die Absprungrate den Anteil der Sessions mit nur einem Seitenaufruf misst, bezieht sich die Ausstiegsrate auf den prozentualen Anteil der Besuche, bei denen eine bestimmte Seite als letzte aufgerufen wurde, unabhängig davon, ob die Session dort startete oder wie lange der Nutzer insgesamt auf der Website verweilte. Eine hohe Ausstiegsrate auf ungewöhnlichen Seiten, die nicht als typische Endpunkte einer Customer Journey vorgesehen sind, kann ebenfalls Hinweise auf Optimierungspotenzial liefern.

Website-TypDurchschnittliche Absprungrate
Content-Websites (ohne E-Commerce)40-60%
Landing Pages60-90%
B2C E-Commerce-Websites20-45%
Retail-Websites10-40%
Seiten mit Blogbeiträgen70-98%
B2B-Webseiten25-55%
Wörterbücher und Nachrichtenseiten65-90%

Die Absprungrate variiert stark je nach Art der Website und den Nutzerintentionen. Während E-Commerce-Shops und B2B-Seiten typischerweise Absprungraten zwischen 20% und 55% aufweisen, liegen die Werte für Contentseiten, Blogs und Nachrichtenportale deutlich höher. Als Faustregel für kommerzielle Angebote gilt, dass die Absprungrate nicht unter 50% fallen sollte, da dies auf ein wenig überzeugendes Angebot hindeuten könnte. Letztlich kommt es jedoch auf eine differenzierte Betrachtung der Absprungrate in Verbindung mit weiteren Metriken wie der Verweildauer an, um fundierte Rückschlüsse auf die Qualität des Nutzererlebnisses und Ansatzpunkte für eine gezielte Optimierung ableiten zu können.

Wie die Absprungrate gemessen wird

Um die Absprungrate einer Website zu erfassen und auszuwerten, stehen verschiedene Methoden und Tools zur Verfügung. Die gängigste Option ist die Nutzung von Web-Analyse-Systemen wie Google Analytics, die eine umfassende Datenanalyse ermöglichen. Diese Tools tracken das Verhalten der Besucher auf der Website und liefern wertvolle Erkenntnisse über die Performance einzelner Seiten und des gesamten Auftritts.

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Google Analytics und andere Tools zur Messung der Absprungrate

Google Analytics ist das am häufigsten genutzte Tool für das Visitor-Tracking und die Analyse der Absprungrate. Es ermöglicht eine detaillierte Auswertung des Nutzerverhaltens, indem es den Anteil der Besucher misst, die nach dem Aufruf einer einzelnen Seite die Website wieder verlassen, ohne weitere Interaktionen durchzuführen. Neben Google Analytics gibt es auch andere Web-Analyse-Lösungen wie Adobe Analytics, Matomo oder Clicky, die ähnliche Funktionen bieten.

Alternative Metriken: Verweildauer und Scrolltiefe

Die Absprungrate allein liefert jedoch nur eine oberflächliche Betrachtung des Nutzerverhaltens. Um ein ganzheitliches Bild zu erhalten, empfiehlt es sich, ergänzende Metriken wie die Verweildauer und die Scrolltiefe zu berücksichtigen. Die Verweildauer gibt Aufschluss darüber, wie lange sich Besucher im Durchschnitt auf einer Seite aufhalten, während die Scrolltiefe zeigt, wie weit sie auf der Seite nach unten scrollen.

Diese Kennzahlen helfen dabei, die Qualität der Inhalte und das Engagement der Nutzer besser einzuschätzen. Eine hohe Verweildauer und eine große Scrolltiefe deuten darauf hin, dass die Besucher die Inhalte als relevant und interessant empfinden, selbst wenn sie anschließend die Seite verlassen. Sowohl die Verweildauer als auch die Scrolltiefe lassen sich mit geringem Aufwand in Google Analytics einrichten und liefern wertvolle Informationen zur Optimierung der Website.

Die Kombination aus Absprungrate, Verweildauer und Scrolltiefe ermöglicht eine aussagekräftige Bewertung der Website-Performance und hilft dabei, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren.

Durch die sorgfältige Analyse dieser Metriken können Websitebetreiber gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Nutzererfahrung zu verbessern, die Relevanz der Inhalte zu steigern und letztendlich die Absprungrate zu senken. Eine regelmäßige Überwachung und Optimierung auf Basis dieser Daten ist entscheidend für den langfristigen Erfolg einer Website.

Benchmarks für die Absprungrate in verschiedenen Branchen

Die Absprungrate variiert erheblich zwischen verschiedenen Branchen und Website-Typen. Um aussagekräftige Vergleichswerte zu erhalten, sollten Unternehmen ihre Absprungraten mit ähnlichen Websites in derselben Branche vergleichen. Hier sind einige durchschnittliche Absprungraten für verschiedene Branchen:

BrancheDurchschnittliche Absprungrate
E-Commerce und Einzelhandel20 % bis 45 %
Business-to-Business (B2B)25 % bis 55 %
Lead-Generierung30 % bis 55 %
Websites ohne E-Commerce-Inhalte35 % bis 60 %
Landingpages60 % bis 90 %
Wörterbücher, Portale und Blogs65 % bis 90 %
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Die durchschnittliche Absprungrate für die meisten Websites liegt zwischen 26 % und 70 %, abhängig von der Branche und der Traffic-Quelle. Eine hohe Absprungrate kann auf mögliche Probleme der Website hinweisen, insbesondere bei wichtigen Seiten wie Landingpages und Produktseiten.

Nachrichtenseiten und Blogbeiträge haben tendenziell höhere Absprungraten, da Besucher oft den Inhalt konsumieren und die Seite verlassen, sobald sie die gewünschten Informationen erhalten haben. Hier sind einige spezifische Benchmarks für verschiedene Website-Typen:

  • Content-Websites: 40-60 % Absprungrate
  • Seiten zur Leadgenerierung: 30-50 % Absprungrate
  • Blogs: 70-98 % Absprungrate
  • E-Commerce-Seiten: 10-30 % Absprungrate
  • Service-Websites: 10-30 % Absprungrate
  • Landingpages: 70-90 % Absprungrate

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zahlen nur Richtwerte sind und je nach individueller Website und Zielgruppe variieren können. Unternehmen sollten ihre eigenen Absprungraten im Zeitverlauf beobachten und Maßnahmen ergreifen, um sie zu verbessern, wenn sie deutlich über dem Branchendurchschnitt liegen.

Gründe für eine hohe Absprungrate

Verschiedene Ursachen können zu einer erhöhten Absprungrate führen und die User Experience beeinträchtigen. Eine Analyse dieser Faktoren ist entscheidend, um gezielte Optimierungsmaßnahmen zu ergreifen und die Nutzerfreundlichkeit der Website zu verbessern.

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Langsame Ladezeiten

Lange Ladezeiten gehören zu den häufigsten Gründen für eine hohe Absprungrate. Etwa 30% der Besucher verlassen eine Website, wenn diese länger als 3 Sekunden zum Laden benötigt. Eine Optimierung der Ladegeschwindigkeit, beispielsweise durch Komprimierung von Bildern und Minimierung von CSS– und JavaScript-Dateien, kann die Absprungrate deutlich reduzieren und die User Experience verbessern.

Irreführende Werbung und fehlende Übereinstimmung mit dem Inhalt

Werbeanzeigen, die nicht zum Inhalt der Website passen oder irreführende Versprechen machen, können Besucher schnell abschrecken. Transparenz und Ehrlichkeit sind wichtig, um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen. Landingpages sollten exakt auf die Suchanfrage abgestimmt sein und keine aufdringlichen Elemente wie automatisch startende Videos oder nervige Pop-ups enthalten.

Schlechte Usability und fehlende Mobile-Optimierung

Eine unübersichtliche Navigation, schwer lesbarer Text oder eine fehlende Anpassung an mobile Endgeräte können die Absprungrate in die Höhe treiben. Laut Sistrix ist eine spezielle Sichtbarkeitsanalyse für mobile Websites unerlässlich, da Google zunehmend die Mobilfreundlichkeit in seinen Ranking-Algorithmen berücksichtigt. Ein responsives Design und eine intuitive Benutzerführung sind Schlüsselfaktoren für eine positive User Experience und niedrige Absprungraten.

WebseitenkategorieDurchschnittliche Absprungrate
E-Commerce und Retail20% – 45%
B2B Webseiten25% – 55%
Leadgeneration30% – 55%
Content Webseiten (außerhalb von E-Commerce)35% – 60%
Landing Pages60% – 90%
Wörterbücher, Blogs, (News-) Portale65% – 90%

Die Tabelle zeigt durchschnittliche Absprungraten für verschiedene Webseitenkategorien. Während hohe Bounce Rates bei Landing Pages oder Informationsseiten wie Wörterbüchern normal sein können, sollten E-Commerce-Shops und B2B-Websites niedrigere Werte anstreben. Eine regelmäßige Analyse der Absprungrate mit Tools wie Google Analytics hilft dabei, Schwachstellen zu identifizieren und die Website kontinuierlich zu optimieren.

Die Rolle der Absprungrate im SEO

Die Absprungrate spielt eine bedeutende Rolle in der Suchmaschinenoptimierung, obwohl sie kein offizieller Rankingfaktor ist. Dennoch berücksichtigen Suchmaschinen wie Google die Nutzererfahrung bei der Bewertung einer Website. Eine hohe Absprungrate kann darauf hindeuten, dass die Inhalte nicht den Erwartungen der Besucher entsprechen oder die Benutzerfreundlichkeit zu wünschen übrig lässt.

Einfluss der Absprungrate auf das Google-Ranking

Obwohl die Absprungrate nicht direkt das Ranking beeinflusst, zieht Google sie als Indikator für die Qualität einer Website heran. Wenn viele Nutzer eine Seite schnell wieder verlassen und ihre Suche auf anderen Websites fortsetzen, wertet Google dies als Signal für irrelevante Inhalte. In Kombination mit einer kurzen Verweildauer kann eine hohe Absprungrate das Ranking einer Seite verschlechtern.

Hier sind einige aufschlussreiche Statistiken zur Absprungrate:

  • Die durchschnittliche Absprungrate liegt laut einer Studie von CXL bei 53%.
  • Die Absprungrate variiert je nach Branche zwischen 44% und 65%.
  • Je nach Website-Typ kann die Absprungrate zwischen 20% und 90% liegen.
  • Eine gute Absprungrate liegt bei 40% oder weniger, während alles über 55% als hoch gilt.
Traffic-TypDurchschnittliche Absprungrate
Google Ads>96%
Organischer Traffic (SEO)ca. 73,5%

Wichtigkeit des Search Intents und der Übereinstimmung von Keywords und Inhalten

Um eine niedrige Absprungrate zu erreichen und das Google-Ranking zu verbessern, ist es wichtig, den Search Intent der Nutzer zu verstehen und zu bedienen. Die Inhalte sollten genau auf die Suchanfrage zugeschnitten sein und die Fragen der Nutzer umfassend beantworten. Dazu gehört auch, dass die verwendeten Keywords zum Inhalt der Seite passen und nicht nur als Lockmittel dienen.

Eine Analyse der Absprungrate nach Segmenten wie Kanal, Quelle/Medium, Gerät und Standort kann wertvolle Erkenntnisse liefern und dabei helfen, Schwachstellen zu identifizieren.

Eine sinnvolle Strukturierung der Website in Themencluster erleichtert den Besuchern die Navigation und ermöglicht es ihnen, schnell relevante Inhalte zu finden. Durch die Optimierung von Inhalten und Benutzerfreundlichkeit lässt sich die Absprungrate reduzieren und damit die Chance auf ein besseres Ranking in den Suchergebnissen erhöhen. Letztendlich geht es darum, den Nutzern die bestmögliche Erfahrung zu bieten und ihre Suchanfrage zufriedenstellend zu beantworten.

Tipps zur Reduzierung der Absprungrate

Um die Absprungrate effektiv zu senken, gilt es zunächst sicherzustellen, dass keine Fehler im Tracking vorliegen. Anschließend sollte der Fokus auf der Website-Performance liegen: Durch die Komprimierung von Code und Bildern lässt sich die Ladezeit auf unter 3 Sekunden optimieren – ein wichtiger Faktor, da durchschnittlich 53% der Nutzer eine Seite verlassen, wenn sie länger lädt.

Auch Benutzerfreundlichkeit, Mobilfreundlichkeit und Content-Qualität spielen eine zentrale Rolle. Hierbei empfiehlt es sich zu überprüfen, ob die Seite übersichtlich strukturiert, leicht verständlich und mit internen Links sowie eindeutigen Call-to-Actions ausgestattet ist. Texte sollten auch auf mobilen Geräten, über die mittlerweile fast 60% des weltweiten Website-Verkehrs laufen, gut lesbar sein. Zudem gilt es, Werbung und Pop-ups auf ein Minimum zu reduzieren und die Inhalte nutzerfreundlich aufzubereiten, da 79% der Besucher Seiten nur überfliegen.

Eine zielgruppengerechte Ansprache und ein ansprechendes, übersichtliches Design tragen ebenfalls dazu bei, Besucher länger auf der Website zu halten. Denn Studien belegen: 94% der Nutzer meiden unattraktiv gestaltete Seiten. Durch eine Kombination aus technischer Optimierung, hoher Usability und relevantem Content lässt sich die Absprungrate nachhaltig senken und die Website-Performance verbessern.

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